Willkommen zur Artikelreihe – Die besten Zwift Alternativen. In Teil 2 dreht sich alles um Rouvy. Eine Indoor-Cycling Plattform, die vor allem auf vielfältige Strecken setzt. Wie sah meine Rouvy Erfahrung aus? Was kann die Zwift Konkurrenz und ist sie eine echte Alternative?
Die Tage werden kürzer, dunkler und im Allgemeinen ungemütlicher. Viele Gründe, seine Radrunden von der sonnigen Hausstrecke auf die Rolle zu verlegen. Branchenprimus Zwift dreht kräftig an den Preisen – Motivation für den ein oder anderen, sich nach Alternativen umzusehen. Nachdem ich hier über meine MyWhoosh Erfahrungen berichtet habe, soll es diesmal um Rouvy gehen.
Rouvy – Das wichtigste zuerst
Genau wie Zwift, dient Rouvy der Unterstützung der eigenen Indoor-Radeinheiten. Hierbei setzt Rouvy aber im Gegensatz zu Zwift auf Fotorealismus und echte Strecken. Auch das Streckenangebot ist laut Entwickler mit über 1300 Strecken deutlich größer als bei der Konkurrenz.
Die Verbindung zur klassischen Trainingshardware wie Rollentrainer, Brustgurt usw. ist obligatorisch und schnell eingerichtet. Ich muss aber zugeben, als gewohnter Zwifter ist die App zunächst etwas unübersichtlich.
Preislich liegt Rouvy bei ca. 15 €/Monat (single Abo, monatl. Kündbar) und ist damit etwas günstiger als Zwift. Dabei kann ohne Risiko getestet werden: Rouvy steht für sieben Tage komplett kostenfrei zur Verfügung, erst danach beginnt das kostenpflichtige Abo.
Zur Installation der App können alle Standardplattformen verwendet werden – PC, MacOS, Android, iOS, iPadOS und AppleTV. Und auch die Verbindung zu den klassischen Plattformen wie Strava, Garmin oder Wahoo lassen sich bequem mit wenigen Klicks unter Einstellungen einrichten.
Das Herzstück von Rouvy – die Streckenvielfalt
Nach einer kurzen Umgewöhnung bezüglich der wenig intuitiv daherkommenden App, merkt man schnell, worauf die Entwickler ihren Fokus gesetzt haben: Eine große Anzahl von fotorealistischen Strecken. Aus nahezu jeder Region der Welt können Routen ausgewählt werden – seien es klassische Etappen der Tour de France oder wunderschöne Alpenpässe – oder ganz abseits bekannter Weg in Süd- und Nordamerika. Die Streckenauswahl ist riesig und grafisch wirklich sehr gut umgesetzt. Um auch während der Fahrt ein störungsfreies Erlebnis zu genießen, steht immer die Möglichkeit zur Verfügung, die Strecke herunterzuladen und lokal zu speichern.
Übrigens können für eine Ausfahrt Bots mitgenommen werden, inklusive deren Windschatten und dem positiven Nebeneffekt: Man fährt genau wie bei Zwift schneller. Auch optisch wird der Windschatteneffekt meiner Meinung nach schön dargestellt. Durch die Bots gibt es gleichzeitig das Gefühl einer Gruppenausfahrt. Denn die große Streckenvielfalt hat den entscheidenden Nachteil, dass sich weniger Nutzer gleichzeitig auf einer Strecke befinden.
Rouvy und die Langzeitmotivation
Um die Radler bei Laune zu halten, gibt es diverse Wochen-Challenges, Events und sogar Strava Live Segmente. Für strukturierte Trainings stehen entsprechende Pläne zur Verfügung und ein Editor zur Erstellung eigener Einheiten.
Und natürlich kommt die Individualisierung des eignen Avatars nicht zu kurz. Entweder im hauseigenem Rouvy Design, hier kann eine ganze Farbpalette gewählt werden oder mit diversen Gegenständen bekannte Marken. Im Falle von Rahmen und Laufrädern haben diese auch Auswirkungen auf die berechnete Geschwindigkeit. Unterm Strich viele Möglichkeiten, die hart erfahrenen Münzen auszugeben.
Rouvy Kosten im Überblick – Abomodelle mit maximaler Flexibilität
Ein weiterer Pluspunkt von Rouvy sind die verschiedenen Abomodelle, die maximale Flexibilität gewähren. Was genau kostet Rouvy? Nach 7 Tagen kostet Rouvy 15 € pro Monat, wenn die Option gewählt wurde monatlich zu kündigen. Daneben gibt es weitere Abo-Möglichkeiten, eins davon ist besonders interessant: Rouvy bietet auch Gruppenabonnement an. Hier können 5 Personen gewählt werden – für ein Jahresabo sind es dann 27,24 € oder nur noch 5,5 € pro Monat pro Person. Das ist ein starkes Argument für Rouvy. Weiterhin besteht die Möglichkeit einmal im Vertragsjahr das Abo um bis zu 180 Tage zu pausieren – perfekt um in wärmeren Sommermonaten wieder in der realen Welt zu fahren. Auch wenn die eingesparten Tage die Laufzeit entsprechend verlängern.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, Rouvy für 20 km pro Monat komplett kostenlos zu nutzen, abgesehen von Events und Rennen. Natürlich ist dieser Umfang überschaubar – aber besser als nichts.
Und ganz neu ist die Option von Tagespässen – 3,99 € für 24 h Nutzung.
Neuer Route Creator – Ein echtes Alleinstellungsmerkmal
Der erst kürzlich eingeführte Route Creator, aktuell noch im Beta Test, ist eine echte Unterscheidung zu Zwift und ermöglicht es die geliebten Hausstrecken ins digitale Umfeld zu bringen. Es braucht nur eine GPS fähige Kamera zur Aufnahme der Strecke. Über GPS wird das Höhenprofil erstellt und schon kann die Datei hochgeladen werden. Nach Überprüfung seitens Rouvy kann der Urheber dann entscheiden, ob die Strecke privat bleiben soll oder allgemein verfügbar ist. Eine hervorragende Verbesserung, wie ich finde.
Fazit
Rouvy ist eine echte Alternative zu Zwift. Durch die 7 Tage Testangebot sollte jeder mal reinschnuppern, der mit einem Wechselgedanken spielt. Die App ist ausgereift und funktioniert reibungslos. Dabei glänzt Rouvy vor allem mit vielfältigen, grafisch realistischen und hochwertigen Strecken. Sobald der Route Creator es in die reguläre Version der Plattform geschafft hat, gibt es ein weiteres Argument mehr für Rouvy. Vor allem die Anmeldung eines Gruppenaccounts eröffnen ein hohes Sparpotential.
